Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Haas,
liebe Kolleg:innen des Stadtrats,
hiermit stelle ich folgenden Antrag:
Der Stadtrat möge beschließen, die Verwaltung zu beauftragen, zu prüfen,
a) ob der Stadt Germering eine Fläche in der Größe von mindestens 1500 Quadratmetern zur Verfügung steht, die sich als öffentlich zugängliche Hundespiel- und ‑trainingsfläche ausweisen lässt;
b) wie rechtlich sichergestellt werden kann, dass die Stadt Germering nicht für etwaige Unfälle von, mit und zwischen Hunden auf dieser Fläche haftbar gemacht werden kann;
c) wie hoch die Investitions- und laufenden Kosten für die Einzäunung der Fläche geschätzt werden;
d) inwiefern sich der finanzielle Aufwand durch ehrenamtliches Engagement z. B. bei der Errichtung oder regelmäßigen Überprüfung der Zäune durch Zaunpat:innen o. Ä. reduzieren ließe.
Begründung:
Ein Hund, der am Feld auch ohne Leine bei Fuß geht, auf den Rückruf folgt, Spaziergänger:innen nicht belästigt und souverän im Umgang mit anderen Hunden ist: Das ist das Idealbild der meisten, die einen Hund haben – und auch derjenigen, die eben keinen Hund haben. Doch die dafür nötige Erziehung setzt nicht nur Zeit und Geduld voraus, sondern auch Übungsräume. Wöchentliches Training in der Hundeschule wird nur Erfolg haben, wenn auch außerhalb des dortigen (Zeit-)Raums geübt wird. Gleichzeitig setzt eine artgerechte Haltung von Hunden regelmäßigen (spielerischen, also freilaufenden) Kontakt zu Artgenossen voraus. Auf innerstädtischen Grünflächen ist das in Germering nicht gestattet. Am Feld oder im Wald dagegen ist das zwar prinzipiell erlaubt, aber mit Hunden, die (noch) nicht zuverlässig zurückgerufen werden können oder einen ausgeprägten Jagdinstinkt haben, nicht möglich.
In einigen anderen Ländern haben sich deshalb Hundespiel- und ‑auslaufgebiete etabliert: sicher eingezäunte Gebiete unterschiedlicher Größe und Ausgestaltung – von einer einfachen Wiese über ein Waldstück bis hin zu Flächen mit Agility-Elementen –, auf denen Hundehalter:innen mit ihren Hunden trainieren und spielen können.
Klargestellt werden muss dabei, dass die Begegnungen zwischen Hunden auf dem Gelände vollständig in der Verantwortung der Halter:innen liegen und die Stadt bei etwaigen Konflikten nicht haftet; dass das Betreten und die Nutzung der Fläche also auf eigene Gefahr erfolgt.
Die Kosten für die Errichtung der Zäune samt Tor(en) (und eines Mülleimers) sowie deren Wartung ließen sich unter Umständen durch ehrenamtliches Engagement reduzieren: Analog zur Betreuung der Germeringer Bücherschränke könnten Pat:innen regelmäßig den Zaun auf Schwachstellen überprüfen und die Errichtung könnte unter Mitarbeit der zukünftigen Nutzer:innen erfolgen.
Ein so zur Verfügung gestelltes Gelände trägt letztlich zur artgerechten Haltung von Hunden und zu deren besserer Erziehung und Sozialisation bei. Auch bisher problematische Begegnungen zwischen (noch zu erziehenden, spielenden oder unsicheren) Hunden und Passant:innen im öffentlichen Raum könnten sich durch das Angebot einer legalen und sicheren Trainings- und Spielfläche reduzieren – und davon profitieren nicht nur die Hundehalter:innen, sondern auch alle anderen in Germering.
Ich bitte daher um Zustimmung zu meinem Antrag.
Sophie Schuhmacher
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