BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Germering

Archiv 2012

Ab in den Müll

03.12.2012

„Mit dem Essen, das wir in Europa und Nordamerika wegwerfen, könnten alle Hungernden der Welt satt werden – dreimal satt werden!“. Mit Aussagen wie dieser schockierte der Film „TASTE THE WASTE“ die ca. 40 Zuschauer, die der Einladung der Germeringer Grünen gefolgt waren und am vergangenen Donnerstag an der Filmdiskussion im Germeringer Nachtasyl  teilgenommen haben.

Es wurde anschaulich gezeigt, dass die Verschwendung nicht nur teuer und unethisch ist, sondern den funktionierenden Agrarmarkt in vielen Südländern zerstört, da große Anbauflächen für die heimische Bevölkerung verloren gehen, um dort Exportware für Europa und die USA zu produzieren. Exportware, die zu einem großen Teil direkt auf der Mülldeponie landet.

Die Redebeiträge der Anwesenden wiesen einhellig darauf hin, wie wichtig es ist, dass wir Europäer unser Verhältnis zur Nahrung ändern. Dies unterstrich auch der anwesende Vertreter von Slow Food, einer Organisation, die sich für gute, saubere und faire Lebensmittel einsetzt. Im Film wurde klar gemacht, dass Verschwendung vor allem entsteht durch unser unüberlegtes Kaufverhalten, durch rücksichtslose Optimierung der Vertriebsabläufe und durch übertriebene bürokratische Handelsnormen.

Es wurden auch weniger bekannte, aber doch dramatische Auswirkungen unserer Nahrungsmittelproduktion gezeigt, wie etwa die Entstehung von Methangas bei der Deponierung von Nahrungsmittelresten. So heißt es im Film: „Die Halbierung des Lebensmittelmülls würde ebenso viele Klimagase vermeiden, wie die Stilllegung jedes zweiten Autos“.

Einladung zum Filmgespräch: TASTE THE WASTE

16.11.2012

15 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jährlich weggeworfen. Jedes fünfte Brot wird unverkauft entsorgt. Ein Großteil des produzierten Gemüses gelangt gar nicht erst in den Handel, sondern wird schon bei der Ernte aussortiert. Was sind die Ursachen für diesen Irrsinn, wer sind die Verantwortlichen?

Diesen Fragen geht Valentin Thurn in seinem preisgekrönten Dokumentarfilm TASTE THE WASTE nach. Er zeigt zudem auf, dass die Verschwendung von Lebensmitteln nicht nur ein ethisches Problem ist. Sie hat fatale ökonomische und ökologische Folgen. Der Film macht betroffen, aber er macht auch Hoffnung, denn er berichtet auch über Menschen, die sich mit Ideen und Engagement gegen das weltweite System der Lebensmittelverschwendung wehren.

Die Germeringer Grünen zeigen TASTE THE WASTE am Donnerstag, 29. November um 20 Uhr im Nachtasyl der Stadthalle und laden anschließend zum Filmgespräch ein. Der Eintritt ist frei.

An dem Filmgespräch wird Jonas Pauli, Sprecher der Grünen Kreisjugend teilnehmen. Die Grüne Kreisjugend hat vor einigen Monaten eine Gruppe von sogenannten Mülltauchern bei ihren nächtlichen Aktivitäten begleitet. Mülltaucher sind zumeist junge Leute, die Essbares aus den Containern der Supermärkte herausfischen – nicht aus Gründen der Armut, sondern als politisches Statement, um auf den dekadenten Umgang mit Lebensmitteln aufmerksam zu machen.

Gute Stimmung bei der Radl-Rätsel-Tour

24.09.2012

Das Wetter war ein idealer Partner bei der Radl-Rätsel-Tour, zu der die Germeringer GRÜNEN am Sonntag, 23. September eingeladen hatten. Aber nicht nur das Wetter begeisterte die mehr als 30 Teilnehmer, für gute Stimmung sorgten auch die Rätsel, die unterwegs an mehreren Haltepunkten zu lösen waren.

Zu den leichten Aufgaben zählte die Frage, welchen runden Wasser-Geburtstag die Stadt heuer feiern kann, denn beim Pumphaus am Nebeler Weg war die richtige Antwort rasch gefunden. Kreativität bewiesen einige Teilnehmer, um die Höhe des Unterpfaffenhofener Maibaums zu schätzen, und manche kamen zu erstaunlich genauen Ergebnissen. Amüsiert haben sich viele über das Schild am Eingang zum Bauhof und konnten problemlos die Frage beantworten: Was ist kurios an diesem Schild? Ein paar Schritte weiter entdeckten zwei besonders aufmerksame Teilnehmer ein weiteres kurioses Schild: Die Strafe für das widerrechtliche Ablagern von Unrat muss in Germering immer noch in DM bezahlt werden. Das könnte Zahlungsprobleme geben. Das Rätsel um die drei Betonwürfel im Rathauspark nutzten nicht nur die Kinder, sondern auch manche Erwachsene, um sich von der überraschenden Klangwirkung der Betonwürfel zu überzeugen (siehe Foto).

„Die Fahrt hat nicht nur Spaß gemacht, ich hab nebenbei auch einiges gelernt“, war das Fazit einer Teilnehmerin. Nicht nur sie, auch andere Teilnehmer berichteten, dass sie zum Beispiel das Kunstwerk „Stimmen der Erde“ auf dem Rathausplatz bislang übersehen hätten, erst durch das Rätsel hätten sie es „entdeckt“.

Wer keine Gelegenheit hatte, an der Veranstaltung teilzunehmen, kann die Radl-Rätsel-Tour auch auf eigene Faust unternehmen. Alle notwendigen Unterlagen stehen auf der Homepage der GRÜNEN www.gruene-germering.de zum Download zur Verfügung.

Einladung zur Radl-Rätsel-Tour

08.09.2012

Zu einer Radl-Fahrt kombiniert mit einem Such- und Ratespiel laden die Germeringer GRÜNEN am Sonntag, 23. September ein.

Ein gutes Dutzend Rätsel, die an vorgegebenen Haltepunkten zu lösen sind, erwartet die Teilnehmer. Um die Lösungen zu finden, muss man bei den meisten Aufgaben nur eines tun: am jeweiligen Stopp ganz genau hinschauen. Genaues Hinschauen führt auch bei dem Suchspiel zum Erfolg, bei dem es gilt, unterwegs ein bestimmtes Bild zu entdecken.

„Die Radl-Rätsel-Tour ist auch für Kinder ab etwa acht Jahren geeignet, und sie wird ihnen sicher Spaß machen, denn sie können sich an fast allen Aufgaben aktiv beteiligen. Die Strecke ist einfach zu fahren und nur knapp acht Kilometer lang. Im übrigen ist die Tour nicht nur vergnüglich, sondern liefert auch manches Aha-Erlebnis,“ so die Organisatoren.

Treffpunkt ist um 13.30 Uhr vor der Germeringer Stadthalle. Die Fahrt endet um 16 Uhr in einem Gartenlokal. Dort sind alle Teilnehmer eingeladen, ihren Durst zu löschen, und es werden alle Lösungen bekannt gegeben.

Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung verschoben auf 2013.

Frauen in der Nazi-Szene - nicht nur sozialer Kitt

22.06.2012

Mit einem hochinteressanten Vortrag über die Rolle von Frauen in der rechtsextremen Szene begann am gestrigen Donnerstag (21.6.) die Veranstaltung „Handeln gegen Rechts – Frauen in der Nazi-Szene“.

Die Referentin Monika Lazar aus Leipzig ist in der Bundestagsfraktion der GRÜNEN Sprecherin für Frauenpolitik sowie Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus. Monika Lazars Ausführungen machten klar: Die Rolle der Frauen im Rechtsextremismus wurde bislang unterschätzt. Die landläufige Vorstellung, dass Frauen nur passive Mitläuferinnen in der Neonazi-Szene sind und in diesen Kreisen nur für den sozialen Kitt sorgen, entspricht seit langem nicht mehr der Realität. Nazi-Frauen stabilisieren nicht nur die rechtsextreme Szene nach innen, sondern treten seit den 1990er Jahren auch als eigenständige politische Akteurinnen in der Öffentlichkeit auf. Zudem ergreifen viele von ihnen zielgerichtet pädagogische Berufe oder engagieren sich ehrenamtlich in Schulen, Elterninitiativen, Vereinen und Jugendclubs, um auf diesem Weg junge Menschen mit ihrer Ideologie zu infiltrieren.

Referent des zweiten Vortrags war der grüne Landtagsabgeordnete Dr. Sepp Dürr aus Germering. Er befasste sich mit dem Rechtsextremismus in Bayern, der nach Dürrs Worten „derzeit das größte Sicherheitsproblem in Bayern“ ist, nicht wegen der Personen, die ihn verkörpern, sondern wegen des Versagens der bayerischen Sicherheitsbehörden. Anhand zahlreicher Beispiele belegte Sepp Dürr anschaulich, dass das rechtsextreme Gefährdungspotential in Bayern immer noch nicht so ernst genommen wird, wie es nötig wäre.

In der nachfolgenden Diskussion gab es aus dem interessierten Publikum, darunter erfreulicherweise auch viele junge Leute, zahlreiche Fragen und Meinungsbeiträge. Moderiert wurde der Abend von der grünen Bundestagsabgeordneten Beate Walter-Rosenheimer aus Germering.

Ankündigung Ortsversammlung

08.05.2012

Auf der Ortsversammlung der Germeringer GRÜNEN am kommenden Montag, 14. Mai, 20 Uhr, in den Suttner Stub’n, Berta von Suttner-Strasse 5, wird das Schwerpunktthema Stadtentwicklung behandelt.

Dr. Hadi Roidl hält hierzu ein Kurzreferat und im Anschluss daran wird über die neuesten Planungen an den zentralen Germeringer Standorten, wie dem Kleinen Stachus und dem Marktplatz vor der Stadthalle diskutiert. Neben dieser aktuellen Thematik wird der Ortsverband auf die ereignisreichen vergangenen Monate zurückblicken, wobei für Germering wohl vor allem der Einzug von Beate Walter-Rosenheimer in den Bundestag zu nennen ist. Außerdem gilt es, in einer Vorstandswahl ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen, welches die zwei bevorstehenden Wahlkampfjahre bestreiten wird. Für interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger sind die Versammlungen der GRÜNEN selbstverständlich offen und Diskussionsbeiträge und Anregungen gerne gehört.

Ein Platz zum Verweilen und Bummeln

08.05.2012

Leserbrief von Stadträtin Barbara Hagmann zu dem Artikel „Ein Platz für Germering“ in der  SZ/Lkr. FFB vom 5./6. Mai 2012, in dem über Pläne zur Umgestaltung des Kleinen Stachus in Germering berichtet wurde:

Der Autoverkehr am Kleinen Stachus soll nicht nur verlangsamt, sondern auch reduziert werden, um dadurch Fahrradfahrer und Fußgänger gegenüber den Autos zu gleichberechtigten Partnern aufzuwerten. Der Verkehrsplaner Herr Glöckl sprach von verschiedenen Möglichkeiten, den Fahrradverkehr in Germering zu bewerben und zu fördern.

Diese Möglichkeiten sollten von allen Akteuren in der Stadt genutzt werden, denn nur mit weniger Stress und Lärm durch motorisierten Verkehr kann ein zentraler Platz zum Verweilen und Bummeln einladen. Und nur ein verlangsamter Autoverkehr animiert die Menschen dazu, kleinere Besorgungsfahrten doch lieber mit dem Fahrad zu machen.

Geld - der Nerv aller Dinge

08.03.2012

„Geld – der Nerv aller Dinge“, so nannte der Historiker Dr. Hans Christian Altmann seinen Vortrag, mit dem er offensichtlich einen Nerv beim Publikum traf, das am vergangenen Montag das Nachtasyl der Stadthalle Germering bis auf den letzten Platz füllte. 

Auf Einladung der Germeringer Grünen referierte Dr. Altmann über die Entwicklung des Geldes im Mittelalter und über die zahlreichen Finanzkrisen, die der derzeitigen vorausgingen, denn Finanzkrisen sind keine Erfindung von heute. Es gab sie, seitdem das Geld um 1300 das Laufen lernte.

In amüsanter und kurzweiliger Art erfuhr man viele geschichtliche Anekdoten, wie diejenige über den großen Schatz des Templerordens, der 1307 den neuen Nationalstaat Frankreich für König Philipp IV finanzieren sollte. Man hörte von der „Kipper- und Wipperinflation“ zu Beginn des 30jährigen Krieges (1623) und wie die dadurch entstandene Geldentwertung dem Herzog Maximilian von Bayern die Kurfürstenwürde und die Oberpfalz bescherten. Sehr anschaulich wurde auch der Irrsinn der „Tulpenspekulation“ um 1636 in Holland gezeigt, die entstand, als fromme Calvinisten danach gierten, durch den Kauf maßlos überteuerter Tulpenzwiebeln, von denen die wertvollste soviel wie ein vierstöckiges Grachten-Haus kostete, endlich ihren Reichtum auch in der Öffentlichkeit demonstrieren zu können.

Obwohl die Historie immer wieder zeigte, dass der menschliche Verstand beim Thema Geld und Gier aussetzt, machte der Referent Hoffnung mit der Erkenntnis, dass Finanzkrisen oft auch einen Übergang zu neuen Werte- und Wirtschaftssystemen markierten. Vielleicht wird die moderne Jagd nach Wachstum und Geld ja bald von anderen menschlichen Wertevorstellungen abgelöst, womöglich von einem „weniger ist mehr“.

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